5 Tipps bei Einsamkeit – Teil 1

„Ich fühle mich so einsam!“, sagt Isabella, eine hübsche 45-jährige Frau.

Ist sie nach einem Sturm auf einer einsamen Pazifik-Insel gestrandet?

Nein, Isabella wohnt in einer Kleinstadt mit 50’000 Einwohner, hat einen Mann und 2 Kinder, ein 17-jähriges Mädchen und einen 15-jährigen Jungen. Sie hat jede Menge Freunde und Bekannte und einen guten Kontakt zu  ihrer Herkunftsfamilie. Und dazu noch ihre Arbeitskollegen in der Firma, wo sie als Buchhalterin tätig ist.

„Niemand versteht mich richtig“, meint sie traurig. „Ich tue so viel für die anderen, und bekomme so wenig zurück! Niemand beachtet mich wirklich. Wenn ich die anderen um etwas bitte, habe ich das Gefühl, dass sie mich ablehnen, auch wenn sie mir vielleicht helfen“.

Kommt es dir bekannt vor? Wenn ja, werden dir diese spirituell-emotionalen Coaching-Tipps hilfreich sein!

Tipp n°1: Tue für die anderen nur das, was du wirklich tun möchtest

Häufig fühlen wir uns einsam, weil wir paradoxerweise zu viel für die anderen tun, und zu wenig für uns. Auch wenn aus spiritueller Sicht die anderen ein Teil von uns sind, verlieren wir Energie, wenn wir nicht in uns selbst zentriert bleiben.

Vom Herzen zu geben, stärkt dich, weil du mit dir verbunden bleibst. Geben aus Pflicht oder mit der Hoffnung, etwas zurückzubekommen, leert dich aus. Weil du damit implizierst, dass in dir Mangel herrscht, und dass du etwas von Aussen brauchst, um vollständig zu sein.

Zum Beispiel kocht Isabella ein Abendessen für ihre Familie, aber eigentlich hat sie gar keine Lust dazu. Da sie sich jedoch besonders bemüht hat, und es köstlich schmeckt, erntet sie Komplimente von ihrem Mann. Fühlt sie sich aber dadurch glücklich und erfüllt?

Nein, tut sie nicht! Sie ist erschöpft, schlecht gelaunt, wäre lieber woanders. Was wäre geschehen, wenn sie der Familie gesagt hätte, dass sie heute nicht kochen möchte? Vielleicht hätte ihr Mann gekocht, oder die Kinder. Oder hätte sie nach dem Gespräch entschieden, aus Mitgefühl doch zu kochen, weil alle abgesehen von ihr sehr müde sind.

Isabella hat sich nicht getraut, in einen Dialog zu treten, und sie hat sich dadurch selbst „verraten“. Sie fühlt sich jetzt einsam, niemand versteht sie. Aber die Einzige, die sie verstehen kann, ist sie selbst… Und sich selbst hat sie nicht wahrgenommen.

Siehst du, wie dieses Muster abläuft? 

Die ideale Einstellung

Wenn du ganz in deiner Kraft bist, und in Liebe mit dir selbst verbunden, gibst du bedingungslos, ohne etwas zu erwarten. Wenn du nicht geben möchtest, gibst du nicht, ohne dass du eine negative Konsequenz befürchtest.

Diese Einstellung ist sicher nicht einfach zu realisieren, aber wenn sie dein Leuchtturm im Sturm ist, geht dein Schiff nicht unter!

Bedingungslos deine Zeit oder deine Energie zu geben, geschieht aus reiner Freude, du erwartest dabei nichts, und befürchtest auch nichts. Die Energie fliesst dann frei durch dich und du bleibst da, mit deiner tiefsten Essenz verbunden, wissend, dass du bedingungslos geliebt wirst.

In der folgenden Übung findest du heraus, welche Aktivitäten du gerne tust, weil sie dich nähren und erfüllen, und welche nicht. Diese führen dich zu mehr Einsamkeit, weil du dich dabei im Aussen verlierst, und nicht mehr mit dir selbst verbunden bist.

Wichtig ist, dass du schon mal wahrnimmst, welche Erwartungen oder Befürchtungen deine Aktivitäten beeinflussen. Du brauchst nach der Übung nichts zu tun oder zu ändern, die Erkenntnis allein wirkt schon befreiend.

Übung

  • Nimm dir ein Blatt Papier und zeichne 4 Spalten: „Aktivitäten“, „Mache ich vom Herzen gern“, „Mache ich vor allem aus Pflicht“ und „meine Erwartung oder Befürchtung“.
  • Liste alles auf, was du in deinem Leben für die anderen tust. Mache ein Kreuz in der entsprechenden Spalte „Mache ich vom Herzen gern“ oder „Mache ich vor allem aus Pflicht“. Es ist nur eine Antwort möglich!
  • Bei den Aktivitäten, die du „vor allem aus Pflicht“ machst, schreibe in der Spalte „meine Erwartung oder Befürchtung“, was du dir bewusst oder unbewusst erhoffst, wenn du es tust, oder was du befürchtest, wenn du es nicht tust.
  • Zeichne auf einem Blatt A3-Papier einen Kreis mit einem kleinen leeren Quadrat in der Mitte. In diesem Mandala, schreibe ein Wort oder zeichne ein Symbol für jede Erwartung oder Befürchtung.
  • Nimm wahr, dass diese Erwartungen und Befürchtungen Teile von dir sind. Heisse jede davon willkommen und umarme sie. Alles in dir ist liebenswert, auch Ängste wollen deine Aufmerksamkeit!
  • Sei dir bewusst, dass Millionen von Menschen deine Erwartungen und Befürchtungen teilen. Verbinde dich innerlich mit diesen Menschen, wie mit einem goldenen Faden und sage ihnen: „Ich bin wie ihr, ein Mensch auf der Erde, ich teile eure Erwartungen und eure Befürchtungen. Wir sind alle Eins und ich liebe euch“.
  • Schau dir wieder deine Liste der „Mache ich vor allem aus Pflicht“-Aktivitäten an und wähle wenn möglich mindestens eine Aktivität aus, die du ab jetzt nicht mehr oder anders tun wirst.
  • Mit den Händen auf dem Herzen, nimm wahr, dass du dich gleichzeitig den anderen Menschen näher fühlst, und auch dir selbst.

Wenn du Hilfe bei der Übung brauchst, bin ich gerne für dich da! Zum Beispiel in Form eines kostenlosen Erstgesprächs.